Die CDU wird in der kommenden Sitzungsstaffel einen Leitantrag zur Dülmener Rad- und Nahmobilität einbringen. Darin wird die Verwaltung beauftragt, „bis spätestens zum Sommer 2022 dem Bauausschuss und nachfolgend der Stadtverordnetenversammlung das Leitbild der Dülmener Rad- und Nahmobilität zur Beratung und Beschlussfassung vorzustellen“
"Wir wollen Grundsätze schaffen“, berichtet CDU-Fraktionsvorsitzender WIIi Wessels bei der Vorstellung des Antrages. Schon im Wahlkampf sei das Thema neue Mobilität und insbesondere Radwege besprochen worden. Im Anschluss bildete die CDU-Fraktion eine Arbeitsgruppe Rad- und Nahmobilität. „Es gab ein großes Interesse an der Gruppe und wir haben viele Punkte angesprochen“, berichtet Frank Czapla, Sprecher des Arbeitskreises. So habe man auch einzelne Stecken befahren, um sich die Situation vor Ort anzusehen, „Wir haben gemerkt, es macht keinen Sinn, nur einzelne Maßnahmen zu sehen“, berichtet Czapla. Man wolle ein Leitbild, welches regelmäßig überprüft wird und an das Nahmobilitätskonzept von 2018 anschließt.
Dabei hat die CDU drei Kernthemen entworfen. Die Sicherheit auf Hauptverkehrsachsen und Einfahrtsstraßen, die Schulwegsicherung und die Weiterentwicklung der Fahrradstraßen, So sei Dülmen beim letzten Punkt‚ „schon auf einem hervorragenden Weg“, so Christoph Wübbelt. „Wir sind in Dülmen weiter als beispielsweise Senden oder Lüdinghausen.“
„Das Fahrrad ist ein emissionsfreies Verkehrsmittel und wir wollen es zum ersten Verkehrsmittel in der Stadt machen.” Dafür müssten sichere und komfortable Radwege geschaffen werden, „Wir setzen auf bürgerfreundliche Angebote statt Verbote“, sagt Wessels. Der Bürger soll bei der Erstellung des Leitbildes beteiligt werden. Zudem soll durch Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise aufgezeigt werden, wann ein Radweg genutzt werden muss oder der Radfahrer auch auf der Straße fahren kann.
Das Konzept soll sich dabei nicht nur auf Dülmen-Mitte beschränken, sondern auch die Ortsteile beinhalten. Dabei gehe es zum einen um die Anbindung nach Mitte, aber auch um Möglichkeiten innerorts.
„Das ist ein Generationenprojekt“, erklärt Czapla. Denn alle fahrradfreundlichen Städte hätten solche Konzepte über Jahre und Jahrzehnte umgesetzt. Mit dem Antrag werde zudem der Nationale Radverkehrsplan der Bundesregierung vor Ort umgesetzt. Dadurch verspreche man sich auch den Zugriff auf Bundes- und Landesmittel. Daher komme der Anstoß nun zur richtigen Zeit.
Erste Anregungen aus dem Arbeitskreis werden bereits umgesetzt, So sollen an verschiedenen Stellen so genannte Trixi-Spiegel angebracht werden, um den Toten Winkel zu vermeiden. Der Arbeitskreis werde bei der Erstellung des Leitbildes „konstruktiven Input geben“, berichtet Czapla.
Zwei Ampeln an der Haverlandweg-Unterführung? Die Unterführung am Haverlandweg ist nach wie vor ein großes Thema - auch bei der CDU. Man wolle an der angrenzenden Arztpraxis und am Kindergarten keinen Wendeverkehr, bekräftigt CDU-Fraktionsvorsitzender Willi Wessels. Gleichzeitig macht man sich aber Gedanken über die Gestaltung. Eine Möglichkeit könnten zwei Ampeln sein. Eine Ampel für Fahrradfahrer, die generell auf grün geschaltet. Für Autofahrer würde es dann eine Kontaktampel geben, mit einer fahrradfreundlichen Schaltung. Durch den Kontakt würde dann die entgegenkommende Fahrradampel rot, der Pkw könne durchfahren. „Solche Lösungen gibt es schon und sollten daher verkehrsrechtlich kein Problem sein“, so Wessels.
Berichterstattung Radio Kiepenkerl