Bundesverdienstkreuz für Edith Eiersbrock

Jahrzehntelanges Engagement in der Kommunalpolitik und in verschiedenen sozialen Bereichen.

„Kinder bringen Leben ins Haus“, sagt Edith Eiersbrock. Und da ist es kein Wunder, dass bei der früheren Ortsvorsteherin Bulderns und CDU-Stadtverordneten viele Kinder ein- und ausgehen. Da sind die vier eigenen Kinder. Vor wenigen Wochen kam das vierte Enkelkind zur Welt. Zudem hat Edith Eiersbrock Tageskinder, die sie betreut. „Man bekommt so Zugang zu mehreren Generationen und bekommt mit, welche Einstellungen diese haben“, sagt Eiersbrock. Sie übernehme die Aufgabe „total gerne.“

In ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Tschernobyl-Hilfe spielten Kinder ebenfalls die große Rolle. Dafür wurde Edith Eiersbrock mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet (DZ berichtete). Übrigens einen Tag nach der Geburt des vierten Enkelkindes.

Doch die Tschernobyl-Hilfe ist aktuell nicht in der Lage, Kinder nach Deutschland zu holen. „Durch Corona und die politische Lage in Belarus zeichnete es sich ab, dass es nicht klappen wird“, berichtet Eiersbrock. Viele Gruppen hätten sich daher aufgelöst. Im Dachverband der Tschernobyl-Hilfe ist sie allerdings weiterhin. Schon einmal habe es Schwierigkeiten gegeben, dass Kinder aus der Tschernobyl-Region nach Deutschland kommen konnten. „Damals hat sich Werner Jostmeier auf hoher politischer Ebene für uns eingesetzt“, berichtet sie. Edith Eiersbrock hofft, dass sich die Lage entspannt und der Deutschland-Aufenthalt für die Kinder der Tschernobyl-Region wieder möglich wird.

Aus der Lokalpolitik hat sich Edith Eiersbrock ebenfalls weitergehend herausgezogen. „Ich bin vor Ort noch bei den Vorstandssitzungen dabei und werde auch im Dorf immer noch angesprochen“, berichtet sie. Sie sei auch nicht im Groll gegangen, sondern es sei einfach zu viel geworden. „Komplett raus ist man aber nicht.“

Doch Langeweile kommt bei ihr nicht auf. Viel und gerne ist Edith Eiersbrock mit dem Fahrrad unterwegs. So bereitet sie mit ihrem Mann mehrtägige Fahrten für Gruppen vor. Aber auch selber ist sie viel auf Radwandertouren unterwegs. „Es gibt viele schöne Ecken. Deutschland ist so schön.“ Eines ihrer Lieblingsziele: die Insel Borkum, die sie seit vielen Jahren bereist.

Zuhause beschäftigt sie ein kleiner Gemüsegarten und sie findet Zeit zum Lesen. „Und ich genieße es, Fußball zu schauen. Da sehe ich zu, dass ich es zeitlich hinbekomme.“ Dazu kommen ein Kegelclub und viele Treffen mit Freunden und Bekannten. Ob morgens mit früheren Klassenkameradinnen zum Frühstück oder abends zum Doppelkopf spielen. „Gerade diese Treffen haben mir in der Corona-Zeit sehr gefehlt“, berichtet Eiersbrock.

Wie sie die Nachricht, dass sie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland bekommen soll, auffasste? „Ich habe erst gedacht, muss das sein. Aber jetzt freue ich mich wirklich.“ Viele Wegbegleiter aus der Politik hätten ihr geschrieben und gratuliert.