GEMA-Tarife müssen bezahlbar bleiben

Müssen Schützenvereine künftig auf ihr jährliches Schützenfest wegen der GEMA-Tarife verzichten? Oder dürfen in Kindergärten oder Altenstübchen demnächst keine Lieder mehr gesungen werden, weil die Text- oder Notenkopien wegen der GEMA-Gebühren unbezahlbar werden?
„Zahlreiche Musik- und Sportveranstalter, Vereine, Karnevalisten, Schützenbruderschaften, Jugendinitiativen und andere bürgerschaftlich engagierte Organisationen im Kreis Coesfeld sind erheblich verunsichert. Viele kulturelle und sportliche Veranstaltungen werden durch die GEMA-Pläne in Frage gestellt“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier aus Dülmen.

Geht es nach den Plänen der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) werden die jeweiligen Organisatoren mit eine Vervielfachung ihrer Belastungen rechnen müssen. Steigerungen auf das zehnfache und mehr sind da schon errechnet worden. Damit wirft man dem ehrenamtlichen Engagement nur Steine in den Weg und bestraft gesellschaftlichen Einsatz, wenn die Kosten dafür ins Unermessliche steigen.

„Es darf nicht sein, dass kommerzielle Veranstaltungen und Veranstaltungen der Brauchtumspflege von der GEMA gleich behandelt werden“, zeigt sich Jostmeier verärgert und ergänzt: „Veranstaltungen, deren Eintrittsgelder in der Regel als Kostenbeitrag zu verstehen sind, dürfen nicht mit gewinnorientierten Unternehmen wie etwa großen Konzertagenturen gleichgesetzt werden“.

Am kommenden Donnerstag, 29. November, wird im Landtagsplenum unter Punkt drei ein Antrag behandelt, mit dem sich die der CDU-Fraktion für bezahlbare GEMA-Tarife stark macht. „Es steht für die CDU-Landtagsfraktion grundsätzlich außer Frage, dass die Künstler und Produzenten ein Recht darauf haben, für ihre Leistung angemessen honoriert zu werden. Die unterschiedlichen Interessen der Nutzer müssen aber in einen fairen Ausgleich gebracht werden“, so Jostmeier abschließend.